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Einmal kurz den Blick auf die andere Seite der Weltkugel werfen – am 1. Dezember vor ziemlich genau 100 Jahren war die Geburtsstunde der gelben Taxis in New York: John Hertz gründete damals die Firma Yellow Cab, eines der Markenzeichen der pulsierenden Metropole. Unser Taxi in Malaysia war nicht gelb, sondern blau und etwas kompakter – doch spannend waren die Fahrten zwischen Hotel und dem Stadium Perbandaran Pasir Gudang; sie gaben uns nicht nur Zeit um die Eigenheiten des Verkehrs im fernen Lande Asiens kennenzulernen, sondern auch über die Erlebnisse des Tages zu reden, über die Ereignisse rund um die Wettkampffläche und die schönen wie überraschenden Momente dazu.

Der letzte Teil des Reiseberichts – die letzten Stunden in Malaysia. Die WM ist vorbei – mittlerweile liegt sie eine Woche zurück; doch die Erlebnisse dieser tollen Veranstaltung wirken nach. Es war eine WM der anderen Art, zugegebenermassen. Ungewohnt und gewöhnungsbedürftig im Vergleich zu den Veranstaltungen in den heimischen Gefilden – wo normalerweise volle Ränge die Fahrfläche säumen, glänzen hier bunte Farben der Banner und Plakate in der Halle, denn leider waren die Zuschauer überschaubar. Eine etwas skurrile Atmosphäre – die Eröffnungsfeier mit der Präsentation aller Nationen und ihrer Delegationen auf einer gut gefüllten Fahrfläche gleich in Ruf- und Winkreichweite zum Sportminister von Johor, man konnte sich beinahe schon die Hände schütteln; doch rückwärts hinter dem bunten Bild der Nationen die wenigen Zuschauer mit wachsender Begeisterung über den fortschreitenden Lauf der Veranstaltung.

Die sportlichen Leistungen – man hört, dass der Boden es nicht ganz einfach gemacht hat; zugegeben, wir haben es nicht selbst ausprobiert – doch teils überraschend und doch sehr spannend, denn die Farben der Flaggen auf dem Fahnenträger bei der Siegerehrung entsprachen nicht immer dem gewohnten Bild. Mal ehrlich: Für den Sport war es zweifelsfrei etwas Gutes – auch wenn alle Sportlerinnen und Sportler ihr Bestes gegeben haben und die Ergebnisse vielleicht nicht immer dem eigenen erhofften Ergebnis entsprachen. Eine Weltmeisterschaft lebt davon, dass viele Nationen teilnehmen, und die Ehre, das eigene Land im fernen Malaysia vertreten zu dürfen und gleich danach noch etwas Urlaub anzuhängen, ist doch eine besondere Geschichte, die nicht allzu vielen zugestanden wird. Wir gratulieren daher noch einmal allen, die es auf das Treppchen geschafft haben und den Blick zur eigenen Flagge von dort erleben konnten ! Und genauso gelten unsere Glückwünsche auch allen, die es nach den nationalen Vorwettkämpfen geschafft haben, ihr Land in Malaysia vertreten zu dürfen.

Zwei kleine Anekdoten am Rande der Siegerehrung, die fernab der Wettkampffläche vielleicht nicht mal so wahrgenommen wurden: Einmal war es der Glanz der Medaille, der Grund zur Verwunderung gab – bei genauem Hinsehen bemerkte man, dass die goldene und die bronzene Medaille zwar ähnlich glänzen, doch darum auch mal verwechselt wurden: die beiden Sportler nahmen es gelassen und regelten es untereinander. Im Freudentaumel der Siegerehrung der Radball-Gruppe B ging doch glatt die Hymne mit der Fahne unter… die Freude war grösser und keinen hat’s gestört. Dennoch – dem Veranstalter müssen wir unser Lob aussprechen, denn das was in der Kürze der Zeit auf die Beine gestellt wurde, war durchaus eine Glanzleistung, unser Kompliment hierfür.

Urlaub – ein gutes Stichwort ! Leider nicht für uns, doch viel konnten die Weiterreise nach Lankawi geniessen und einige Tage des Genusses und der Entspannung anhängen… 103 Inseln – doch nur bei Ebbe, denn bei Flut bleiben nur 99 davon oben trocken. Dennoch ein schönes Urlaubsparadies und für viele der Reisegruppe das nächste Ziel. Unsere Reise ging doch nicht gleich zu Ende, sondern hatte noch einen Zwischenstopp in Putrajaya. Bekannt als die Regierungsstadt mit der gesamten Verwaltung zur Hauptstadt, finanziert aus öffentlichen Kassen und durchaus westlich angehaucht – vielleicht lag es an vielen ausländischen Gebäuden orientierten Blickfängen im Ort: Brücken, die nach ausländischem Vorbild gebaut wurden, um den Stil fremder Länder einzubringen; ein grosses Konferenzzentrum oben auf dem Gipfel der Stadt und geformt wie eine futuristische Untertasse; direkt am Fusse dieser wunderschönen Aussichts-Stelle eine wunderschöne Brücke, in der Ferne am anderen Ende das Perdana Putra, der Arbeitssitz des Premierministers. Am Putrajaya Lake, einem künstlich angelegten See in der Stadt – Zeit für eine kleine Erholungspause und etwas Kleines als Zwischenmahlzeit, oder auch Zeit um mit kleinen Gondeln als Gruppe einen Ausflug mit Führung über den See zu machen. Einziges Manko – man sieht es auch auf den Bildern: Wie bei unserer Ankunft der Regen uns begrüsste, war die Fahrt über den Putrajaya Lake der Beginn der weinenden Wolken, die uns wieder die Strassen auf dem Weg nach Hause frisch gespült haben. Putrajaya hinterliess durchaus bleibenden Eindruck – nicht nur weil wir hier erlebten, wie Staatsbedienstete umsonst wohnen können und Malaysia durchaus an Kultur und Geld ein reiches Land ist, doch trafen wir hier unseren ersten und einzigen Geisterfahrer auf der mehrspurigen Hauptstrasse und auch ein Schlagloch, welches den Bus bei voller Fahrt kurz zum Aufsetzen brachte…

Die Hessen kommen ! Nein, nicht persönlich, sondern durch ihre ständige Vertretung auf der Asien-Route unter der Flagge des gelben Kranichs – nach einem malerischen Sonnenuntergang am Flughaufen von Kuala Lumpur trennten sich die Wege der Reisegruppe; die einen flogen inländisch weiter in den Traumurlaub, wir bereiteten uns auf unseren Rückflug nach Frankfurt vor. Der Airbus A340 mit der Seriennummer 233 unter dem Taufnamen „Offenbach“ mit 225 Sitzplätzen in der Economy-Class war unser zuverlässiges und streckenerprobtes Shuttle mit bewährt-gutem Lufthansa-Service auf dem Rückweg von Malaysia wie auch schon auf dem Hinweg von Frankfurt – zwei der Sitzplätze davon waren unsere, für das Aussenteam der Sportfotografen. Der Wind war diesesmal auf unserer Seite – denn die Landung erfolgte nach einem ruhigen Flug knapp 40 Minuten vor der erwarteten Ankunft, genug Zeit um noch ein heimisches Laugengipfele als Willkommensgeschenk beim Bäcker nach dem Zoll zu erwerben, bevor der Rückweg mit der Bahn begann.

Ein herzliches Dankeschön von uns an die gesamte Reisegruppe, an Teamsport-Reisen und die gute Reisebegleitung durch Sam, unseren Reiseführer vor Ort. Wir haben es genossen und viele Eindrücke davon nach Hause gebracht – rund 2’100 davon haben wir hier in unserer Galerie zum Event eingebracht:

DieSportfotografen.de | Event: 2015 – WM Malaysia

Ein besonderes Schmankerl noch als Erinnerung für Weihnachten: Wir haben uns überlegt, für die Reisegruppe eine Special-DVD zusammenzustellen mit vielen hier bislang unveröffentlichten und aufgearbeiteten Bildern der Rundreise und mit den Sportlern der Teilnehmer und deren Teilnahme am Wettbewerb zum Kostenanteil von € 39.– pro DVD für etwa 300 – 500 Bilder von der Rundreise und dem Wettbewerb. Wir werden in Kürze eine Bestell-Seite hierfür auf unserer Webseite online schalten. Interesse ? Wir würden uns freuen.