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Merry Christmas ! Es weihnachtet sehr – auch hier in Kuala Lumpur. An allen begehbaren Stellen stehen die Boten der Weihachtszeit schon Spalier, um auf die kommenden Tage zum Jahresende einzustimmen und zum Weihnachtseinkaufsbummel zu animieren. Santa Claus, die Rentiere, der Weihnachtsbaum – alle haben ihr Stelldichein und ihr Plätzchen schon gefunden. Gut – wir geben zu, Weihnachten steht bald vor der Türe und die Lebkuchen eh schon lange im heimischen Supermarkt-Regal, doch Jingle Bells und weisse Weihnachtsbäume bei 30 Grad und ohne Schnee – es hinterlässt doch einen recht speziellen, einen ungewohnten Eindruck. Andere Länder, andere Sitten ! Wobei sich durchaus die Frage stellt, wie warm es in den heimischen Gefilden an Weihnachten wieder sein mag, oder ob nun tatsächlich mal wieder flächendeckend und über mehrere Tage Schnee liegt. Doch zurück zu den Weihachtsgeschenken, um die sich unsere Sportlerinnen und Sportler aus aller Herren Länder ab Freitag mit Ihren Küren und Spielen bewerben. Noch steht die Verteilerliste nicht fest, wer das goldene Geschenk mit nach Hause nehmen darf – das werden die Sportler untereinander ausmachen – doch darf natürlich jeder seinen Wunschzettel für den Platz auf dem Treppchen schon abgeben !

Unser heutiger Tag führte uns an verschiedene Sehenswürdigkeiten in Kuala Lumpur, auch in luftige Höhe, von wo aus man Santa Claus durchaus beim Rundflug durch die Stadt und beim Verteilen der Geschenke beobachten können würde – doch dazu später mehr. Zuerst die Ehre den Royals, wie es sich gebührt: Der erste Stop des heutigen Tages führte uns zum Königspalast – fünf Jahre ist seine Amtszeit und die Aufgabe besteht aus Repräsentation des Landes, doch man darf anmerken, dass der Dienstsitz sich durchaus sehen lassen kann. Bewacht von zwei berittenen und zwei fusslaufenden, jedoch keinen Muskel des Gesichts verziehenden Soldaten bot sich ein sehenswertes Bild eines neuen Schlosses vor leicht bewölkter Kulisse – doch mit einer leichten Drehung um 180 Grad und damit in der Sichtrichtung des Königsschlosses lag die Sonne und die Skyline von Kuala Lumpur. Diese war auch Bestandteil des heutigen Tagesprogrammes – zumindest teilweise.

Nach einem kurzen Zwischenstop am Nationaldenkmal – den Einheimischen bekannt als „Tugu Negara“ -, welches an die gefallenen Soldaten im malaiischen Freiheitskampfes erinnern soll und von der Idee her dem amerikanischen Vorbild nachempfunden wurde, ging die Reise weiter über die Nationalmoschee mit Blick auf den früheren „alten Bahnhof“ hin zum Dataran Merdeka – dem Platz der Unabhängigkeit – und seinen nahegelegenen Sehenswürdigkeiten: Den von aussen bestaunten Music Museum und Textilmuseum und natürlich auch dem Central Market – nicht nur ein guter Ort für einen Einkaufsbummel, sondern auch für die Mittagspause. Einen Einblich in „fremde Welten“ gab es auf dem Weg dorthin auch noch: Ein chinesischer Tempel wurde auf dem Hinweg zum Central Market noch besucht und farbenfroh erklärt – man bemerkt, dass die Aussage „andere Länder, andere Sitten“ durchaus hier wieder ihren Stellenwert hat, denn neben den den fachlichen Erklärungen durch unseren Reiseführer war es auch möglich, im stillen Beisein der Ausübung der „etwas anderen“ Religionspraxis beizuwohnen.

Eine Quizfrage zwischendurch: Es hängt in 172 Metern Höhe, wiegt etwa 750 Tonnen und ist etwa 58 Meter lang ? Nein, nicht der Schlitten von Santa Claus – auch wenn man diesen aus dieser Höhe durchaus beobachten könnte. Richtig bemerkt: Es ist die Skybridge zwischen den beiden Türmen unseres nächsten Highlights am Tag – einem wirklichen Highlight im mehrfachen Sinne. Das heiss erwartete Ziel am Nachmittag: Die Petronas Towers. Nicht nur der glamourösen Einkaufszentren wegen, sondern insbesondere auch wegen der Chance, sich einen wirklich lohnenswerten Überblick über die Stadt in 173 Metern Höhe zu verschaffen und selbst einmal über die SkyBridge vom einen Turm zum anderen zu laufen. Der Ausblick ? Wirklich interessant ! Glasfronten auf beiden Seiten erlauben einen deutlichen Überblick über die Stadt, über die teilweise doch kurzen Wege innerhalb der Stadt und lässt auch erkennen, dass Kuala Lumpur nicht nur die Stadt rund um die Petronas Towers und den Fernsehturm ist, sondern allgemein eine Stadt mit vielen Hochhäusern ist, die hinter den drei Türmen der deutlich kleineren Höhe wegen gerne untergehen.

Wer „A“ sagt muss auch „B“ sagen, so sagt die Weisheit – wer seinen Fussmarsch auf 58 Metern Länge, kugelgelagert schwebend vom einen Turm zum anderen und wieder zurück gemeistert und immernoch Freude an der Höhe hat, wurde gleich mit einem Nachschlag belohnt: Vom 41. Stock hinauf auf in den 86. Stock auf die Aussichtsplattform im gleichen Turm. Ein deutlicher Höhenunterschied, der dafür aber einen deutlich grösseren Rundumblick erlaubt – mit gerader Sicht auf den Fernsehturm; und anbetrachts des dahinter aufziehenden Gewitters bemerkt man, dass an dieser Position über dem Erdboden man nicht den Blitz von oben sieht, sondern eher mittendrin ist. Faszinierte Blicke und technische Spielereien mit 3D-Animationen, die man mit der Eintrittskarte steuern und gleichzeitig weitere technische Details über die beiden Türme dem Bildschirm entlocken kann – doch nach rund 45 Minuten war der Ausflug zum Dach der Stadt vorbei – auch wenn man sich hier noch Stunden aufhalten und die Aussicht geniessen könnte, das Team der Petronas Towers Besucherverwaltung fordert freundlich und doch zielsicher dazu auf, Platz für neue Gäste zu machen. 1600 Besucher können täglich den gleichen Ausblick geniessen, wir waren achtzehn Begeisterte davon.

Der Abend stand zur freien Verfügung – unsere Wahl war der Besuch eines nahegelegenen Einkaufszentrums, um dort gemütlich noch ein kleines Abendessen zu uns zu nehmen und dann zu Fuss wieder zum Ort des Staunens zurückzukehren – dank der zahlreichen Fussgängerbrücken, klimatisiert und Regengeschützt, durchaus ein Kinderspiel und relativ schnell erreichbar. Das Ziel: Nachtaufnahmen rund um die Petronas Towers. Leicht im Regen, aber dennoch schön – und mit massiver Polizeipräsenz, denn die hochkarätigen Gäste des Asean Summit sind zur gleichen Zeit angereist.

Zeit für die Nachtruhe – die Bilder zum heutigen Tage folgen bald: natürlich als Fortsetzung in unserer Highlight-Galerie. Viel Spass beim Ansehen – und wir melden uns wieder.

Euer Team dieSportfotografen.de

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